Sonntag, 28. September 2014

Hilfe zur Selbsthilfe ** Eine Zen Geschichte **

Eine Legende erzählt, dass Buddha nach seiner Erleuchtung einen Spaziergang über die Felder machte und unterwegs einem Bauer begegnete. Dieser war beeindruckt vom Licht, das vom Meister ausging.
"Mein Freund, wer seid Ihr?" fragte er. "Ich habe nämlich das Gefühl, vor einem Engel oder einem Gott zu stehen". "Ich bin nichts dergleichen", entgegnete Buddha. "Was aber macht, daß Ihr so anders als die anderen seid, daß sogar ein einfacher Bauer wie ich imstande ist, dieses Licht zu bemerken?" "Ich bin nur jemand, der zum Leben erwacht ist, während die anderen schlafen. Nichts weiter. Dies sage ich allen, aber niemand glaubt mir."
"Was bedeutet 'zum Leben erwachen' ?"
"Es bedeutet, jedem einzelnen Augenblick Beachtung zu schenken, nicht mehr und nicht weniger. Nichts gibt dem Menschen mehr Freude. Der Tag ist in Millionen von Augenblicken aufgeteilt, und wer sich auf die Gegenwart konzentriert, wird am Ende das gleiche Licht ausstrahlen wie ich."
"Ein Bauer wird das nicht können."
"Den heiligen Männern gelingt es, und sie sind Menschen wie du. Bemühe dich ein wenig, und du wirst wie diese heiligen Männer und Meister sein, die im Himalaya leben." Der Bauer fuhr fort:"Ich bemühe mich, die Götter zu achten, aber in meiner Familie gibt es immer irgendein Problem, das mich davon abhält, mich zu konzentrieren."

Buddha trat zu ihm und gab ihm, ohne daß es einen Grund dafür gab, eine Ohrfeige. Der Bauer erschrak. "Hast du diese Ohrfeige verdient?", fragte der Erleuchtete. "Selbstverständlich nicht. Seit Ihr hier seid, habe ich mich demütig verhalten und sogar das Licht erkannt, das Ihr ausstrahlt."
"Warum aber hast du nichts getan, um sie zu verhindern?" "Weil ich nicht schnell genug reagiert habe."
"Die Probleme, die wir in unseren Famileien oder bei unserer Arbeit haben, sind nur dazu da, uns beizubringen, schnell zu reagieren. Wer diese einfache Lektion nicht lernt, den beherrscht das Leid, und er wird die Götter niemals so ehren können, wie sie es verdienen."
"Ich versuche immer auf die bestmögliche Art zu reagieren, aber das Leben eines gemeinen Mannes ist anders, und ich glaube, Ihr versteht mich nicht richtig. Ich werde Euch ein Beispiel geben: Jedes Mal, wenn ich auf den Markt gehe, um zu verkaufen, was ich geerntet habe, treffe ich dort auf einen Händler der versucht, mich zu beleidigen. Neulich konnte ich es nicht mehr ertragen und habe ihm den Regenschirm auf den Kopf gehauen. Doch ich schäme mich, dass mein Herz so voller Hass ist."

"Du hast falsch gehandelt, indem du ihn gehasst hast", sagte Buddha lächelnd. "Wenn er dich das nächste Mal beleidigt, versuche dein Herz mit Güte zu füllen. Und schlage ihm wieder mit dem Regenschirm auf den Kopf, denn das scheint die einzige Sprache zu sein, die er versteht."

Buddha wollte daraufhin weitergehen. Doch der Bauer bat ihn, noch einen Augenblick zu bleiben: "Seht diese Bäume an. Seht diese Vögel am Himmel an. Immer, wenn ich auf dem Feld arbeite, sehe ich, wie sie in vollkommenem Einklang mit der Natur sind. Sie haben ihren Platz im göttlichen Plan gefunden. Ich aber muß mein Brot sauer verdienen. Warum behandeln die Götter die Vögel und die Bäume so viel großzügiger?"
"Weil ein guter Vater von seinem Lieblingssohn immer mehr fordert."

"Könntet Ihr nicht wenigstens eine Nacht in meinem Haus verbringen, damit Ihr mich ein wenig besser versteht?"
"Was würde geschehen, wenn ein Bauer die Erde immer stärker düngt?", fragte der Erleuchtete.
Der Bauer erklärte, daß die Ernte im ersten Jahr ausgezeichnet sein würde. Im zweiten Jahr würde sie sogar noch reichlicher ausfallen, aber das Getreide seinen Glanz verlieren.
"Und wenn du im Jahr darauf noch mehr Dünger verwenden würdest, dann könntest du im dritten Jahr nichts Rechtes mehr ernten, nicht wahr?"

"Unsere Unterhaltung war lang und hat wichtige Themen berührt. Versuche, dich an sie zu erinnern, das reicht. Wenn du jemandem ein wenig hilfst, stärkst du ihn. Aber hilfst du ihm zu viel, schwächst du ihn."

Dienstag, 2. September 2014

Bewusstsein



Warum ist Bewusstsein wichtig?

10% laufen bewusst / 90 % laufen unbewusst ab -  Ist Euch das bewusst? Lasst Euch diese Zahl durch den Kopf gehen.

Das Unterbewusstsein speichert nur ab und führt aus. 
Deswegen ist es wichtig, sich bewusst zu werden, was wir abspeichern.
Beispiel: Schaut alle auf Eure rechte Hand. Während Ihr auf Eure rechte Hand schaut könnt Ihr Eure Umgebung wahrnehmen (z. B. Couch im Wohnzimmer, Herd in der Küche, Farbe der Wände etc.) Das tut Ihr jetzt im Moment bewusst, weil ich Euch darauf hingewiesen habe. Normalerweise würdet Ihr die Umgebung nicht aktiv wahrnehmen, es würde sich aber alles im Unterbewusstsein abspeichern.
Genauso ist es mit den Gedanken.

Wie viele Gedanken werden gedacht, ohne dass wir uns darüber klar sind? 
Und egal, ob diese Gedanken positiv oder negativ sind, sie werden abgespeichert. Natürlich nicht sofort, aber nach mehrmaliger Wiederholung sagt das Unterbewusstsein „Alles klar Chef, ich habe verstanden und führe aus“.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man sich seiner Gedanken so oft wie möglich bewusst ist. 
Jaa, das ist am Anfang ein wenig „Kopfschmerzarbeit“ und natürlich ist es nicht möglich, sich sofort jeden seiner Gedanken bewusst zu werden.
Aber Übung macht den Meister. Es ist wie beim Sport. Am Anfang schafft man vielleicht nur 5 Liegestütz und in einer Woche bei täglichem Training sind es schon 15.

Denkst Du überwiegend negative Gedanken wie „ich kann das nicht“, fang Dich in dem Moment und sag Dir einfach so lange bis Du es glaubst „Ich kann das“. 
Du glaubst, das funktioniert nicht? Was hast Du zu verlieren, wenn Du es ausprobierst.

Ein anderes einfaches Beispiel, wie sprecht Ihr über andere Menschen? Sagt Ihr oft „der oder die ist aber doof“? Hier kann man sich ziemlich leicht fangen, da das Sprechen ja ein aktiver Vorgang und wir uns dessen meistens bewusst sind.
Alles was ausgesprochen ist, war mal ein Gedanke sowohl positiv als auch negativ und speichert sich damit also auch in unserem Unterbewusstsein ab. Dieses kann nur nicht unterscheiden, ob wir eine andere Person oder uns selbst meinen. 
Somit wird auch alles, was wir über andere sagen oder denken in uns abgespeichert.
Es hilft uns also unheimlich weiter, wenn wir anderen Menschen einfach tolle Eigenschaften wir Freundlichkeit, Liebe, Selbstbewusstsein, Zuverlässigkeit etc. wünschen ohne uns darüber aufzuregen.
Ganz automatisch wird auch unser Leben leichter, wir werden entspannter, die Ängste werden abgelegt.